Kleine Flocken – große Last

Das Thema der Schneelast auf Dächern ist ein immer wiederkehrendes Problem für Hausbesitzer im Winter. In diesem Artikel möchten wir darüber aufklären, was „Schneelast“ überhaupt bedeutet und wie viel Schnee Ihr Dach wirklich aushält.

Der Winter kann uns glitzernden weißen Schnee bescheren und wir sehen uns alle gern tanzende Schneeflocken an. Ein echtes Wintermärchen bei schönem Sonnenschein und trockener, kalter Luft. Bei dem Gedanken an die Schneetürme auf dem Dach ändern sich bei den meisten Hausbesitzern jedoch die verträumt, romantischen Gedanken und die Frage: „Hält mein Dach den ganzen Schnee noch aus?“ drängt sich auf – besonders bei Immobilien mit Flachdach. Die Sorge ist nicht unberechtigt und entscheidend für die Beantwortung dieser Frage ist die reale Schneelast.

Was ist eine „Schneelast“?

Unter der Schneelast versteht man die Last, die durch das Aufliegen von Schnee auf dem Dach, entsteht. Es ist eine senkrecht zur Grundfläche eines Hauses einwirkende Flächenlast, die direkte Einwirkung auf die statische Belastung des Gebäudes hat. Dabei ist die Schneelast, die ein Dach tragen kann, von der Dachform und von der geografischen Lage des Hauses. Normalerweise wird die maximale Schneelast berechnet und diese gibt exakt an, wie schwer die Schneeschicht auf einem Quadratmeter Dachfläche maximal sein darf, damit keine Gefahr für die Dachkonstruktion entsteht.

Wie finde ich die tatsächliche Last auf meinem Dach heraus?

In unserem letzten Artikel haben wir schon beschrieben, dass die Last von verschiedenen Faktoren abhängt. Zum Beispiel hat Neuschnee eine Dichte von 100 Kilogramm pro Kubikmeter, während Altschnee eine Dichte von 300 Kilogramm pro Kubikmeter hat und somit um ein dreifaches schwerer ist. Zudem sollte auch geprüft werden, ob zusätzlich noch Eisschichten vorhanden sind. Daher muss die tatsächliche Schneelast direkt anhand von Proben aktuell berechnet werden. Dies kann ein Dachexperte für Sie erledigen.

Was sollte ich tun, wenn ich die Last auf meinem Dach für bedenklich halte?

Insbesondere Hausbesitzer mit Flachdächern und Dächern mit geringer Neigung sind betroffen von dem Problem der Schneelast. Aber auch Carports, Terrassenüberdachungen, Vordächern, Wintergärten oder Gartenhäuser mit flachen Dächern sind betroffen. Hier sollte im Zweifelsfall eine professionelle Meinung hinzugeholt werden, um auftretende Stabilitätsprobleme oder sogar Dacheinstürze zu vermeiden.

Was kann bei zu hoher Schneelast getan werden?

Wenn die zulässige Schneelast auf Ihrem Dach erreicht wird oder sogar bereits überschritten ist, dann sollte das Dach so schnell wie möglich von der Last geräumt werden. Da hierbei einige wichtige Faktoren zu beachten sind, sollten Sie hierzu ein Unternehmen beauftragen. Zu beachten ist in jedem Fall, dass das Dach nicht durch „Räumkräfte“ zusätzlich belastet werden darf. Auch unter dem Schnee versteckte Lichtkuppeln, Dachluken, Blitzschutzleitungen stellen eine zusätzliche Schwierigkeit beim Räumen dar. Die Räumung sollte gerade bei Flachdächern nicht einseitig angegangen werden, da die statische einseitige Belastung dann zu einem Problem wird. Daher ist es in jedem Fall ratsam, ein Unternehmen für die fachgerechte Schneeräumung zu beauftragen.

Unser Fazit

Die zulässige Schneelast für Ihr Dach darf nicht überschritten werden. Sie gibt die maximale Belastung an, die die Statik aushalten kann. Falls Ihnen dieser Wert nicht bekannt sein sollte, können Sie einen Dachexperten bzw. Dachdecker mit der Berechnung beauftragen. Besonders bei starkem Schneefall sollte die aktuelle, tatsächliche Schneelast geprüft werden. Und falls diese die zulässigen Werte überschreitet, sollten Sie dringend ein Unternehmen mit der Räumung des Daches beauftragen. Am besten wenden Sie sich für die Kontrolle und die Räumung an einen Dachdecker.