Das A und O des Flachdaches: die Abdichtung

Im Gegensatz zum Steildach können Niederschläge bei einem Flachdach weniger schnell ablaufen. Daher kann es aufgrund der geringen Neigung vorkommen, dass ich auf der Dachfläche Pfützen bilden. Diese trocknen dann zwar, aber damit in das Bauwerk kein Wasser eindringen kann, ist eine dauerhafte und leistungsstarke Abdichtung notwendig.

In der Praxis haben sich heute diese drei Abdichtungsmaterialien bewährt:

  • Bitumenbahnen
  • Kunststofffolien
  • Elastomerbahnen.

Jedes Dichtungsmaterial verfügt über spezifische Eigenschaften, die sich zunutze gemacht werden können. Eines habe sie jedoch gemein: Sie sind speziell für die spezifischen Belastungen auf einem Flachdach ausgelegt. Diese Belastungen sind zum einen Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen, aber auch Mikroorganismen, Schadstoffen und Chemikalien muss das Material standhalten.

Bitumenbahnen sind auch heute noch ein klassisches Abdichtungsmaterial

Bitumenbahnen werden in moderner Form auch heute noch häufig zur Abdichtung von Flachdächern eingesetzt. Dabei werden sie sowohl als Dampfsperre unter der Flachdachdämmung als auch als äußere Abdichtungsschicht verwendet. Bitumenbahnen sind wasserundurchlässig und langlebig. Sie weisen eine Unempfindlichkeit gegen viele Laugen, Salzen und Säuren auf. Wobei der Vorteil der Abdichtung mit Bitumenbahnen darin liegt, dass sie in einem mehrlagigen Aufbau verlegt werden.

Moderne polymermodifizierte Bitumen für die Deckschicht

Heute kommen für die Deckschicht der Flachdachabdichtung Bitumenbahnen zum Einsatz, die speziell mit Kunststoffen vermischt sind. So wird eine Optimierung der Materialeigenschaften herkömmlicher Bitumenbahnen erreicht. Dabei unterscheidet man zwischen diesen beiden folgenden Arten an polymermodifizierten Bitumenbahnen:

  • Elastomerbitumenbahnen (PYE)

Bei der Herstellung wird das Bitumen mit dem Kunststoff Styrol-Butadien-Styrol (SBS) vermischt. Dies führt dazu, dass sich die Elastizität, das Temperaturverhalten und die Langlebigkeit des Materials verbessern.

  • Plastomerbitumenbahnen (PYP)

Der thermoplastische Kunststoff Polypropylen wird bei der Herstellung der Bitumen hinzugefügt. So sind Plastomerbitumenbahnen unempfindlicher gegen Hitze und weisen eine verbesserte Standhaftigkeit gegen direkte Sonnenstrahlung über einen langen Zeitraum auf.

Darüber hinaus sind Bitumenbahnen in einfacher oder mit Geweben/Metalleinlagen kaschierter Form erhältlich. Moderne Bitumenbahnen erfüllen alle Anforderungen an moderne Bauwerkstoffe.

Die Alternative zu Bitumenbahnen: Kunststoffbahnen

Zur Abdichtung eines Flachdaches hat sich ein weiterer Bauwerkstoff etabliert: die Kunststoffbahnen. Sie zeichnen sich durch eine ganze Reihe an wertvollen Eigenschaften aus. Sie sind zugfest und flexibel, aber dennoch zäh und beständig. Zudem lassen sie sich leicht verarbeiten. Dabei werden verschiedene Kunststoffe verwendet wie z. B.:

  • Polyvinylchlorid (PVC)
  • Ethylen-Vinyl-Acetat-Copolymer (VAE/EVA)
  • Ethylen-Copolimerisat-Bitumen (ECB)
  • Chloriertes Polyethylen (PEC).

Bei der Verlegung werden die Bahnen mit einer Trägereinlage versehen. Häufig werden dafür Vliese aus Glas oder Kunststoff verwendet. Die Kunststoffbahnen weisen normalerweise eine Dicke von 1,2 bis 2,4 Millimetern auf. Und je dicker das Material ist, desto höher ist die Lebensdauer.

Ein Vorteil der Kunststoffbahnen ist die leichte Verarbeitung. Dadurch wird im Gegensatz zu Bitumenbahnen z. B. der Arbeitsaufwand verringert. Kunststoffbahnen werden nicht mehrlagig, sondern nur einlagig eingebaut.