Blitzschutz: Auch Flachdächer sollten vor Einschlägen geschützt werden

Auch wenn Flachdächer sich generell von der Konstruktion nicht mit anderen Dachformen vergleichen lassen, sind sie nicht vor Blitzeinschlägen gefeit. Ein Blitzeinschlag ist für Flachdächer genauso gefährlich wie für Steildächer. In dem folgenden Artikel erfahren Sie, welchen Blitzschutz Ihr Flachdach benötigt.

Äußerer Schutz vor Blitzeinschlägen

Auch das Flachdach sollte mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet sein. Diese Blitzschutzsysteme bestehen aus einem äußeren Schutz, einem inneren Schutz und einem Überspannungsschutz. Das gesamte System bietet einen optimalen Schutz, um vor den Folgen eines Blitzeinschlages zu schützen. Hierfür wird beim Flachdach zunächst ein äußerer Blitzschutz vom Dachdecker installiert. Zunächst werden Halterungen auf dem Dach befestigt, durch die der Blitzableiter gezogen wird. So wird der Blitzableiter auf dem Dach fixiert und so geführt, dass alle möglichen Einschlagstellen abgedeckt werden. Dies wird zuvor anhand des Blitzkugelverfahrens von dem Fachmann berechnet und geplant. Der äußere Blitzschutz besteht ebenso wie bei Steildächern aus drei Teilen. Direkt auf dem Dach wird die Fangeinrichtung angebracht, die wie ihr Name schon besagt, den Blitz gezielt einfängt, um ihn dann ableiten zu können. Die Fangeinrichtung ist mit der Ableitungseinrichtung verbunden. Diese besteht aus einem leitfähigen Material, das den Blitz an der Hauswand herunter in den Boden leitet durch die Erdungsanlage. Diese sorgt dafür, dass die Energie in das Erdreich abgeleitet wird und sollte mindestens 50 cm tief im Erdreich liegen. Fangeinrichtungs- und Ableitungssysteme fangen direkte Blitzeinschläge mit einer Energie von bis zu 200.000 A zuverlässig ein und leiten sie sicher an die Erdungsanlage ab.

Auch der innere Schutz ist wichtig

Ein Blitzeinschlag führt zu gefährlichen Spannungen im Gebäude und daher sollte auf einen inneren Schutz nicht verzichtet werden. Der innere Blitzschutz soll die Funkenbildung und damit die Brandgefahr im Haus verhindern, wie sie z. B. durch Überspannung entstehen. Dafür werden die Metallenen Einrichtungen an der Stelle, an der sie ins Gebäude eintreten mit der „Haupterdungsschiene“ verbunden. Zusätzlich wird der Einbau eines Überspannungsschutzes empfohlen. Überspannungsschutzsysteme bilden eine mehrstufige Barriere, die Überspannungen verhindern. Selbst wenn ein Blitz beispielsweise in ein Nachbarhaus oder ein Transformatorenhäuschen in der Nähe einschlägt, legt er die Stromversorgung in der Umgebung lahm oder sorgt für Spannungsschwankungen. So werden im Gebäude selber teure Elektrogeräte wie PCs, Fernseh- und Audiogeräte zerstört. Der zusätzliche Überspannungsableiter dient hauptsächlich dem Geräteschutz innerhalb des Gebäudes.

Blitzschutz: Diese Investition lohnt sich!

Die Installation eines Blitzschutzsystems ist sowohl beim Neubau als auch nachträglich problemlos möglich. Jedoch liegt der Vorteil beim Neubau darin, dass die Kosten sich reduzieren, da das Blitzschutzsystem normalerweise im Rahmen aller weiteren Dacharbeiten installiert wird. Daher lohnt es sich, bei der Planung seines Hausbaus direkt die Blitzschutzanlage mit einzukalkulieren. Aber auch bei Altbauten lassen sich Blitzschutzsysteme sehr gut und problemlos nachrüsten. Darüber hinaus ist es wichtig, die Anlage regelmäßig prüfen und warten zu lassen.

Lassen Sie den Blitzschutz vom Profi anbringen

Gerade bei den Blitzschutzsystemen sind viele Aspekte zu beachten, um eine optimale Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Es fängt bei der Berechnung des Systems und der potenziellen Einschlagstellen an, über die konforme Befestigung, bis hin zu individuell besonderen Bedingungen, die bei Ihrem Eigenheim vorliegen und beachtet werden müssen. Damit Sie bestmöglich von der gefährlichen Stromentladung eines Blitzes geschützt sind, sollten Sie den Blitzschutz professionell anbringen lassen.